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Yachten
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Segelyacht: Yachttyp: Länge: Breite: Segelfläche: Tiefgang: Verdrängung: Motor: |
Trident
Bianca 107 10,7
m 3,2
m 53,6
m² 1,8
m 4,8
t 18 PS |
Segelyacht: Yachttyp: Länge: Breite: Segelfläche : Tiefgang: Verdrängung: Motor: |
Tullamore Bianca 420 12,75 m 3,9 m 94 m² 2,15 m 7,9 t 44 PS |
Nachmittags kommen wir in Kinsale an. Von hier wollen wir unseren zweiwöchigen Oneway-Törn in
Richtung Dingle starten. Wir, das sind eine Gruppe von zehn Leuten, einige
Segler und einige die es werden wollen – neben einem Kernteam, bunt zusammengewürfelt.
Irland mit seinen schönen und vielfältigen Landschaften und seinen
gastfreundlichen Bewohnern auch einmal von der Seeseite her kennenzulernen,
das
ist ein Wunsch, den wir uns nun erfüllen wollen. Der Stützpunktleiter Eddie Mc Carthy hat uns freundlicherweise schon die erste Yacht überlassen. Es ist eine BIANCA 107 mit dem Namen 'Trident'. Am nächsten Tag sollen wir dann das zweite Boot, eine BIANCA 420 namens 'Tullamore' dazubekommen. Eigentlich hatten wir zwei BIANCA 320 geordert, die uns aber leider nicht zur Verfügung stehen, da sie gerade für ein Matchrace genutzt werden. Wegen der ungleichen Voraussetzungen durch die unterschiedlichen Boote sind wir zunächst etwas enttäuscht, stellen später aber fest, dass auch so, wegen der sehr unterschiedlichen Frühstückszeiten der beiden Bootsbesatzungen, kein direkter Vergleich hätte stattfinden können. Abends besuchen wir den Pub 'Armada', wo zu später Stunde irische Musik gespielt wird. Guinness und Cidre laufen gut. Zwischendurch belustigt uns ein alter, schon gut angetrunkener Ire. Mit wirrem Blick und in dreckige Arbeitsklamotten gehüllt, nimmt er dem Sänger das Mikrophon aus der Hand und singt mit hallender Stimme einige Lieder. Am
nächsten Tag erfahren wir, dass Eddie einige Probleme mit der Tullamore hat.
Neben den je nach Betrachtungssicht mehr oder weniger wichtigen kleinen Mängeln,
hat das Schiff zur Zeit keine Genua und keinen funktionsfähigen Wassertank an
Bord. Das Vorsegel ist noch beim Segelmacher und der Wassertank, der
gerade ersetzt wurde, ist noch nicht abgedichtet. Leider bedeutet dies für uns,
dass wir wohl oder übel den ganzen Tag im Ort vertrödeln müssen. Wir lassen
uns aber nicht aus der Ruhe bringen, zumal Eddie wirklich sehr hilfsbereit ist
und sich nach allen Kräften bemüht, die Yacht in Schuss zu bringen. Also
schauen wir uns den Ort einmal näher an. Kinsale,
ein attraktives, ehemaliges Fischerstädtchen mit 2000 Einwohnern, liegt an der
Mündung des Flusses Bandon im Süden Irlands. Kleine schmucke Häuschen, Geschäfte,
Restaurants und viele bunte Pubs in den verwinkelten Gassen kennzeichnen das
Zentrum. Wegen der Qualität der in den Restaurants angebotenen Speisen, genießt
der Ort auch den Ruf die Gourmet-Stadt Irlands zu sein. Außerdem kann
Kinsale noch mit einem Museum und dem Kinsale Yacht Club aufwarten. Im
Hafen, der heute noch von vielen Hochseeseglern angelaufen wird, liegen fast
immer einige interessanten Yachten. Hinter einer der natürlichen Windungen des
Bandon gelegen, ist er gut geschützt. Die Ansteuerung stellt bei Tag und Nacht
keine Schwierigkeit dar. An einer Frittenbude decken wir uns mit riesigen Portionen 'Fish and Chips' ein und treffen kurz darauf zwei 'Kompagnons' von Eddie in der Kneipe. Wir unterhalten uns mit ihnen über die von uns aufgestellte Mängelliste. Sie nehmen das Ganze viel lockerer als wir und erklären uns, dass, solange wir nicht das Dingi verlieren oder die Maschine über Bord schmeißen, alles in Ordnung sei. Am Abend beginnt der Run, die Jagd nach einem Pub, der unseren teilweise durch die Vergangenheit geprägten Vorstellungen über irische Gemütlichkeit entspricht. So werden einige Kneipentüren aufgerissen, aus denen uns meist ein Schwall blauen Dunstes entgegenweht, als wolle er sich dem Flair der durch den Tourismus geprägten gemütlichen Trinkgelage, streng nach Grüppchen getrennt, entziehen. Nichts zu spüren von der ursprünglichen Freundlichkeit der Iren, die niemanden alleine sein Bier trinken lassen, nichts von der Spontanität, von der Freude bei den spontanen Sessions, wenn die bezahlten Musiker ihr Repertoire herunterrasseln, bis sie endlich durch die Sperrstunde ihrer lästigen Pflicht enthoben werden. |
Am Sonntag geht's dann endlich los. Wir fahren durch den Flussarm Richtung offenes Meer. Nach gut 6,5 sm umrunden wir das Old Head of Kinsale, auf dem einer der ältesten Leuchttürme Irlands steht. Wir halten Kurs Richtung Leuchtturm Galley Head, den wir um kurz vor 16:00 Uhr ca. eine sm steuerbord querab haben. Etwas später schiften wir und segeln nun Richtung Glandore. Zwischen Adam und Goat’s Head fahren wir in die Bucht ein, umschiffen Eve und eine Reihe von Rocks in der sich verengenden Einfahrt und gelangen so in den Hafen. |
Der
zweite Segeltag. Bei südöstlichen Winden um die drei Beaufort, die am
Nachmittag auf Ost drehen, segeln wir an Clear-Island vorbei in Richtung Fastnet
Rock, den südlichsten Punkt Irlands. Diesen vor allem bei Seglern, sehr
bekannten Felsen, einer Wendemarke des Admiral’s Cup, wollen wir uns doch mal
aus der Nähe anschauen. Er liegt 3 ¾ Meilen westsüdwestlich von Cape Clear
und 9 Meilen südöstlich vom Mizen Head. Fastnet Rock, das ist ein
Hubschrauberlandeplatz auf dem in den Felsen gegossenen Beton – das sind
bizarre Klippen, auf denen der graue Granitleuchtturm steht und der Schifffahrt
aus 28 Metern Höhe den Weg weist. Als wir das Wunderwerk genügend bestaunt
haben, wenden wir und segeln unserem neuen Ziel Skull Harbour entgegen. Vor dem Einlaufen fangen wir unser
Abendessen: fünf gute Dorsche und sechs Makrelen. Möwenschwärme ziehen hinter
den einlaufenden Fischkuttern her und schnappen nach den Resten, die die Fischer
über Bord werfen. Skull Harbour ist außer bei starken süd- oder südwestlichen Winden gut geschützt. Skull selbst liegt in der Nordwestecke der Hafenbucht und ist der Hauptort der Halbinsel Mizen Head. Hier gibt es auch einige facilities – Hotels, Shops, Post, Bank und Busverbindungen. Neben Frischwasser erhält man hier auch Eis für den Kühlschrank. |
Es ist sehr ruhig heute morgen, nahezu windstill. Wir
motoren in Richtung North Harbour auf Cape-Clear-Island. Die sehr
gebirgige Insel ist fast drei Meilen lang und eine Meile breit. Steinmäuerchen
aus längst vergessener Zeit grenzen moorige Heidekraut- und Blumenwiesen ab. Das Eiland ist ein Paradies für Vögel. Im Herbst
legen hier die Zugvögel eine Rast ein und während des Jahres sind jede Menge
Seevögel zu beobachten. Das Cape Clear Bird Observatory gibt Auskunft über
die besten Aussichtsstellen. Der Hafen liegt eingezwängt zwischen Felsmassiven in
einer kleinen Bucht. Schon von weitem erkennen wir, wie sich ein schmale Straße
vom Hafen landeinwärts windet. Langsam schieben sich unsere Boote durch die
schmale Einfahrt in das flache Hafenbecken. Wir müssen am äußersten Ende der
Befestigungen, an dem großen runden Kopf der äußeren Pier anlegen. Zwei Mann
bleiben als Wache bei den Booten zurück. Die Anderen besichtigen die Insel.
Einer der beiden Wachen betätigt sich als Kameramann, während der andere mit
dem Dingi durch die Ausfahrt paddelt, um einen geeigneten Rückweg auszuloten,
da der Wasserstand durch die eintretende Ebbe zu sinken beginnt. Bei strahlendem Wetter und weiterhin fast
spiegelglatter See, fahren wir an der malerischen Küste von Clear-Island
entlang in Richtung Baltimore, welches an einer sicheren, aber nicht
schwellfreien Bucht liegt. Das Fischerdorf bietet dem Betrachter ein
beschauliches Bild. Kleine, windschiefe und bunt bemalte Pubs reihen sich um den
Hafen. Von hier fahren täglich Fähren zu den vorgelagerten Inseln. Im Sommer beleben Urlauber den Ort – jene, die sich auf der Durchreise zu den Inseln ein paar Tage hier aufhalten und solche, die die Beschaulichkeit der abgeschiedenen Gegend – hier im Dorf oder in der nahe gelegenen Feriensiedlung – genießen wollen. Manche mögen auch durch Angebote wie Tauchen, Segeln und Hochseefischen hier hergelockt worden sein. |
Vor
der Weiterfahrt frischen wir zunächst unsere Wasservorräte wieder auf. Ein
leichter Südsüdoster bringt uns dann, nicht sehr schnell, dafür aber um so
gemütlicher Richtung Clear-Island. Nach dem Passieren von Cape Clear, schiften
wir und halten auf den Leuchtturm von Rock Island zu. Kurz vor der
Einfahrt nach Crookhaven liegen die Alderman-
und die 'Black Horse'-Rocks, die wir an Backbord liegen lassen, bevor wir
in die Bucht einschwenken. Crookhaven,
ein kleines, nettes Straßendorf befindet sich auf einer vorgelagerten,
langgezogenen Halbinsel. Zwischen dieser und dem Festland liegt eine blaugrüne,
verkrautete Lagune, in der sich einige Seevögel tummeln. Nachmittags gehen wir Muscheln suchen, um sie als Köder zum Fischfang zu nutzen. Weil das Blei in der verkrauteten Bucht immer wieder hängen bleibt, entschließen wir uns in der Nähe der Black Horse Rocks zu angeln. Die Angler tun ihr Bestes – in knapp einer Stunde werden elf Makrelen gefangen. Teilweise sind vier oder fünf Stück an der Angel. Einige purzeln auch wieder ins Wasser, bevor sie über die Reeling an Bord gebracht werden können. Während der Rückfahrt werden die Fische ausgenommen und gewürzt, damit wir sie sofort in den Grill schieben können, wenn wir einlaufen. Inzwischen steht auf der anderen Yacht schon die Hauptspeise, ein Blumenkohl-Schinken-Auflauf zum Verzehr bereitet. Wir leben wirklich nicht schlecht auf unseren Törns. |
Unterwegs genießen wir eine leckere Fischsuppe, die während der Fahrt von der Crew der Tullamore frisch zubereitet wird. Die Übernahme gestaltet sich etwas schwierig. Doch bei dem leichten Wind kommen wir bald in den Genuss der warmen Köstlichkeit. Wir ankern in der Nähe der Stadt Castletownbear in der 'Dunboy Bay', einer wunderschönen Bucht mit Blick auf eine Schlossruine. Die Einfahrt ist etwas abenteuerlich. Einzelne Untiefen sind mit Plastikflaschen markiert. Nachdem wir uns davon überzeugt haben, dass das Boot sicher liegt, unternehmen wir einen Spaziergang zur Stadt. Dort stillen wir erst einmal unseren Hunger mit Take-Away-Food und begeben uns dann auf Kneipensuche. Der Rückweg ist etwas heikel. Der Wasserstand ist gesunken und bei Dunkelheit sieht sowieso alles anders aus. So setzen wir die Taschenlampen ein und klettern über Felsen und Steine am Strand entlang, um zum Ankerplatz zu gelangen. Unser Beiboot – vorher gerade fünf Meter vom Wasser entfernt angebunden, liegt nun weit weg vom Meer – in den Felsen. Um 0:00 Uhr feiern wir einen Geburtstag. Das Crewmitglied erhält als Geschenk ein Segelmesser. |
Morgens weht ein frischer Wind. Wir fahren in die Bantry Bay, wo wir mehrere Zwischenstops zum Angeln einlegen. Während wir uns treiben lassen, fangen wir eine Reihe Makrelen. Die Ausbeute ist aber nicht so gut, wie bei den vergangenen Versuchen. Die Fische sind kleiner und es dauert auch länger bis eine genügende Zahl beisammen ist. Glengarriff, unsere nächste Station, liegt am nördlichen Ende der 18 sm langen und bis zu 4 sm breiten Bantry Bay, die sich fjordartig in die Hügellandschaft frisst. Wir ankern in der Nähe des Ortes. Neben der Hafeneinfahrt ist ein kleiner Strand, an dem sich die Leute tummeln. Einige schwimmen sogar, direkt neben dem nicht sehr sauberen Hafen. Das kleine Dorf liegt inmitten einer durch den Golfstrom geprägten, sattgrünen Landschaft. Azaleen, Palmen, Pinien und blühende Fuchsien- und Rhododendren-Hecken zeugen vom fast subtropischen Klima. Nicht umsonst ist der Glengarriff schon lange als Ferienort bekannt, was leider auch einige Spuren hinterlassen hat. |
Die Ausfahrt bei ganz ruhiger See ist malerisch. Die Ausfahrt bei ganz ruhiger See ist malerisch. Ganz langsam gleiten unsere Boote an kleinen, bewaldeten Inseln vorbei. Eine Rudel Robben räkelt sich auf einem der Eilande und dem ihm vorgelagerten Riff. Wir lassen uns, immer die Wassertiefe im Auge, bis auf zehn Meter herantreiben und können so das Spiel der Tiere beobachten. Unser Ziel ist Bantry an der gegenüberliegenden Seite der Bucht. Dort wechseln die beiden Stammcrews für den Rest der Reise die Boote. Da nur zwei Mitsegler nicht umziehen müssen, ist dies ein ganz schöner Aufwand und wir beschließen, so eine Aktion bei späteren Törns nicht zu wiederholen. |
Castletownbearhaven
Am Morgen herrscht starker Nebel. Ein Mann hält Ausguck und gibt
Nebelsignale mit dem Horn.
Delphine durchpflügen in einiger Entfernung mit ihren Heckflossen das fast
spiegelglatte Wasser. Riesige Vogelschwärme schwimmen in der Bucht. Wenn wir
ihnen mit unseren Booten zu nahe kommen, verlassen sie fluchtartig das nasse
Element, um sich nur wenige Meter entfernt wieder ins Wasser gleiten zu
lassen. Wir fahren an zwei großen Wracks vorbei, in Richtung Castletownbere.
Dort füllen wir, eingepresst zwischen Fischkuttern, unseren Wasservorrat auf.
Heute haben wir auch etwas Zeit, uns den Hauptort der Halbinsel Beara
anzuschauen. Ein kleiner Platz mit Geschäften und einigen freundlichen Pups
bildet das Zentrum. Überhaupt beherbergt dieser Ort eine selbst für irische
Verhältnisse große Anzahl von Pups. Das mag daran liegen, dass Castletown Bearhaven einer der wichtigsten irischen Fischereihäfen
ist. Der bietet dann auch das für solche Häfen typisch Bild – bunte
Kutter, Trawler, kreischende Möwen und ausgebreitete Netze. |
Sneem
Heute sind die Wellen etwas höher. Bei Windstärken zwischen vier und fünf
lässt es sich prima segeln. Einige Crewmitglieder haben jedoch leichte
Probleme mit dem Schaukeln, eine Mitseglerin muss sogar die Fische füttern. In Sneem angekommen,
ankern wir in einer schönen, einsamen Bucht. 3 ½ Meilen werden auf dem
Landweg zurückgelegt, um im Städtchen einzukaufen und den Müll zu
entsorgen. Ein Taxi vom Lebensmittelladen bringt die Ausflügler zurück.
Sneem ist ein freundliches kleines Dorf, dessen bunt bemalte Häuschen einen
unvermittelt an seine Kinderzeit erinnern. Es haben sich hier auch eine Reihe
von Künstlern und Kunsthandwerkern niedergelassen. Wegen Sturmwarnung von 7-8 Beaufort müssen
wir in Sneem einen Ankertag
einlegen. Abends wird die Flasche Paddy mit dem Dingi zum anderen Boot
gebracht. Bei starkem Gegenwind und in der Dunkelheit ist dies kein einfaches
Unterfangen, aber auch kein Leichtsinn, da das Dingi bei
Manövrierunfähigkeit in die Bucht getrieben würde. In der Nacht schieben
wir abwechselnd Ankerwache. Für die aktuell sechs Crewmitglieder unserer
Yacht werden drei Wachen eingeteilt, damit es nicht zu langweilig wird. |
Portmagee
Unterwegs
kommen wir an den Skelling Rocks namens
Skellig Michael und Little Skelling vorbei, bizzare Felsen die aus dem Meer
aufragen und zehntausenden von Seevögeln eine Brutstätte geben. Die Rocks
wurden über Jahrhunderte von Mönchen bewohnt und dienen heute als
Ausflugsziel, dass von kleinen offenen Booten in für Landratten
abenteuerlicher Manier aus den umliegenden Festlandshäfen angefahren wird. Später werden die Wellen etwas
unangenehmer. Wir fahren durch eine Kreuzsee und müssen jede Welle ansteuern.
Kurz vor der Einfahrt von Portmagee
bietet sich uns ein toller Anblick. Vor uns türmen sich die Felsformationen
auf, wie eine Wand stellen sie sich der Kreuzsee entgegen und werfen die
Wassermassen wieder zurück in die kabbelige See. Für eine Zeit lang können
wir das andere Boot wegen der Wellen nicht erkennen. Unser Navigator, führt
uns sicher in die schmale Einfahrt, auf die wir nun unter Motor mit
Segelunterstützung zufahren. In einiger Entfernung sehen wir die Trident
vor der Steilküste mit flatternden Segeln. Von uns aus sieht es so aus, als
ob sie jeden Moment gegen die Felsen getrieben wird. Es ist aber alles in
Ordnung – aus der Ferne sieht halt alles anders aus. Als wir in den Hafen einlaufen, werden wir
von Fischern beobachtet, die uns ein wenig erstaunt beobachten. Sie sind heute
wegen des Wetters nicht ausgelaufen. Nachdem wir geankert haben, stellen wir
fest, dass die Strömung durch den Kanal knapp über einen Knoten beträgt.
Wir lassen eine Ankerwache an Bord und paddeln an ins Städtchen, wo wir in
einem Restaurant Burger essen. Hier ist es so gemütlich, dass wir uns fühlen,
als säßen wir im ‚Wohnzimmer‘ des freundlichen, älteren Ehepaares, die
uns bedienen. Beim Paddeln gegen den Strom verlieren wir
ein Paddel. Leider haben wir keine Chance es wiederzufinden. Abends teilen
sich die Crews auf. Während ein Teil an Bord bleibt, gehen die anderen in
einen Pub, wo es neben dem Guinness auch leckere Sandwichs gibt. Um 0:00 Uhr fahren wir den Anker in
Gegenrichtung neu ein. Der Strom hat gekentert. |
Dingle
Morgens stehen Skipper und Navigator etwas früher auf. Sie kochen Kaffee
und schmieren Brote – für das Frühstück und für unterwegs. Die
Mannschaft ist begeistert. Nachdem der vergangene Tag für einige doch sehr
anstrengendend war, geht es ihnen heute morgen wieder richtig gut. Wir stellen
fest, dass der Strom wieder gekentert ist und der Anker schliert. So machen
wir uns schnell auf den Weg. Leider macht ein Mitglied der anderen Crew die
Bemühungen wieder zunichte. Vorausfahrend haben sie schon die offene See
erreicht und berichten über Funk, dass draußen hartes Segeln angesagt sei.
Wir sollen aufpassen und alle Schotten dichtmachen. Ein Teil unserer Crew hat
nun Angst und muss so auf’s Neue motiviert werden. Es stellt sich jedoch
heraus, dass die Bedingungen gar nicht so schlecht sind, bis auf den Regen und
die nicht so gute Sicht. Heute fahren wir zu unserem Zielhafen Dingle. In der Dingle-Harbour-Bucht begrüßt uns
Funghi – ein gut zwei Meter langer Delphin – die Touristenattraktion von
Dingle. Vom Pier sind wir etwas enttäuscht. Wir müssen an einem Päckchen
von Fischkuttern anlegen. Vom
Pier sind wir etwas enttäuscht. Wir müssen an einem Päckchen von
Fischkuttern anlegen. Ein müder Hafentag bildet den Abschluss unseres Törns. Immerhin haben wir Zeit genug den Hauptort der Halbinsel Dingle anzuschauen. Dingle ist ein nettes Städtchen, ein Fischerort mit bunten Kuttern in einer gut geschützten Bucht, in dem es Spaß macht herumzuspazieren, sich die bunten Pubs und Geschäfte anzusehen oder die Speisekarten der Restaurants zu studieren, um sich schon einmal auf den Abend und das obligatorische Abschlussdinner einzustimmen. Nachdem wir nachmittags
unsere Sachen zusammengepackt und auf den letzten Tag angestoßen haben, gehen
wir dann auch gemütliches Essen. Anschließend suchen wir den Pub 'An
Droichead Beag' auf. Hier wird traditionelle irische Musik (Dudelsack und
Gitarre) gespielt. Müde vom letzten Abend bringen wir über drei Fischkutter hinweg und auch mit Hilfe des Dingis unsere Sachen an Land. Etwas wehmütig, aber mit der Gewissheit dieses schöne Land nicht zum letzten Mal besucht zu haben, treten wir die Heimreise an. |
© R. Schwätzer 2000 |